"Chemotherapie rettete mein Leben".
Und ich denke etwas darüber nach, weil ich so nie darüber nachgedacht habe.
Die Krankheit kam, ich habe es akzeptiert und habe angefangen zu kämpfen. Grad vor ein paar Tagen sagte die Pflegefachfrau in der Praxis zu mir dass ich ein vorbildlicher Patient sei.
Und was heißt das jetzt...?
Egal wie sehr ich mich über meine Krankheit informiere und darüber
Bescheid weiß, über die Möglichkeiten der Therapie, ein Arzt ist trotzdem ein Arzt. Und warum sollte ich es nicht so machen wie sie es mir vorschlagen?
Es zwingt mich ja keiner dazu, ich kann auch jetzt sagen ich will das oder das nicht. Oder mir reichen 6 Therapien z.B.
Es ist nicht so das ich nichts frage, ich bin apsolut in Alles eingeweiht. Und ich weiß und spüre es dass ich in guten Händen bin.
Ich mache es so wie sie es mir vorschlagen und wenn ich deswegen ein vorbildlicher Patient bin- dann bin ich das gerne.
Wenn ich mich daran erinnere als die Ärztin sagte wir pausieren ein paar Tage oder eine Woche bis ich wieder gesund werde. Ich wollte es nicht, ich wollte sie anflehen das wir doch weitermachen.
Und jetzt, ich danke ihr. Erst jetzt weiß ich wie fatal das hätte sein können damals. Ich glaube so schlecht habe ich mich nie im Leben gefühlt.
Man sagt eine Chemotherapie ist Gift.
Ja klar, stimmt. Wäre es nicht so hätte ich diesen ganzen Nebenwirkungen nicht und würde mich nicht so fühlen.
Aber dieses Gift tötet den Krebs. Dieses Gift tötet diese Krankheit und verlängert mir das Leben.
Dieses Gift heilt mich.
Was würde ich denn ohne dieses Gift, wo wäre ich jetzt?
Es wird mir immer bewußter das die Krankheit in letzter Minute entdeckt wurde.
Und deswegen- kein Gift. Definitiv ein Heilmittel.